EW-Theorie - Der Nullpunkt - Die Geburt einer Impulswelle

 

Zunächst einmal gilt es pauschal auf den Unterschied zwischen einem impulsiven Anstieg/Absacker und einer echten Impulswelle hinzuweisen, denn das wird oftmals missverstanden oder auch missbräuchlich benutzt. Als impulsiv kann man eigentlich jeglichen dynamischen stärkeren Anstieg oder Absacker eines Kurses bezeichnen, solch eine Bewegung wird irgendwann auslaufen und ist dann fertig. Für eine Impulswelle hingegen gibt es gewisse Regeln und diese setzt sich zudem nach zwei dazwischen geschobenen Korrekturen noch zwei weitere Male fort. Sie hat also in Summe gleich drei impulsive Schübe anstatt nur einer einzigen Bewegung zu bieten. 

 

 

Um in die Thematik einzuführen, liegt es nahe, mit den Impuls-Wellen zu beginnen. Die EW-Thematik ist derart komplex und zum Teil auch etwas stark verkopft, dass ich diese lieber auf eine etwas unorthodoxe und auch reduzierte Weise vorstellen möchte, was es aus meiner Sicht leichter macht, in die Thematik hinein zu finden. Man kann da aber diesbezüglich zu Beginn nicht all zu viel Euphorie schüren, denn aller Anfang ist ja bekanntlich immer schwer und vor allem bei dieser komplexen Thematik sind die ersten Wochen, Monate und oft auch Jahre manchmal arg mit Frust behaftet. Deshalb werde ich zunächst nur die Standard-Regeln ansprechen und lasse Ausnahmen und Sonderformen erst einmal weg, schließlich möchte ich hier kein Buch schreiben sondern lediglich einen Einblick in die Materie geben.

 

Ein Chart beginnt immer am Punkt null, das ist bei Aktien in der Regel der festgelegte Ausgabepreis eines neuen Börsengangs (auch bekannt unter der englischen Bezeichnung: IPO= Initial Public Offering). Dann kommen die außerbörslichen  "Graumarkt-Preise" und schließlich die erste echte Kursnotierung an einer Börse. Ab diesem Moment ist ein Chart geboren!

 

Ob sich solch ein neuer Chart eher aufwärts oder abwärts entwickeln wird (also ein kleiner Bulle oder Bär wird), ist zunächst immer offen, dies gilt selbst für vermeintliche Qualitätswerte. Aus der Erfahrung heraus ist es zudem so, dass neue Charts sehr häufig zunächst korrektive Muster auf das Börsenparkett hinlegen und erst nach deren Abschluss die erste Impulswelle zu sehen ist, sofern denn überhaupt eine auftaucht, denn es gibt auch Charts, die über Monate oder Jahre in korrektiven Muster und somit ohne echte Impulswellen laufen. 

 

 

Die EW-Theorie wird durch klare und eindeutige aber für Laien komplex wirkende Regeln bestimmt

 

Wer jemals ein Buch über Elliottwellen in die Hand genommen hat und nach oder während der Lektüre dann versucht hat, die Theorie in der Praxis abzugleichen oder gar anzuwenden, dürfte relativ schnelle Frusterfahrungen gemacht haben. Das liest sich ja auch erstmal alles so einfach, doch in der Realität sehen Impulswellen nun auch mal ganz anders aus, als die, die man in den Lehrbüchern vorfindet und die Sache mit dem Abzählen der Wellen (neudeutsch: Counten) ist auch so eine Nummer, bei der man schnell dazu neigt, die Faust in den Monitor rammen zu wollen, hierbei ist es auf jeden Fall sinnvoll und kann nicht schaden, von jemandem angeleitet zu werden.

Die EW-Regeln für den Verlauf und die Bewegungs-Struktur einer Impuls-Welle lauten wie folgt:

  • Ein Impulswellen-Zyklus läuft in der Struktur 1-2-3-4-5 in die Hauptrichtung, danach erfolgen Korrektur-Bewegungen in die jeweilige Gegenrichtung als A-B-C (W-X-Y, W-X-Y-X2-Z). Die Impulswelle kann sowohl aufwärts als auch abwärts als Richtung haben, die jeweiligen Korrekturbewegungen laufen in der Summe in die gegensätzliche Richtung.
  • Die Wellen 1, 3 und 5 einer Impulswelle laufen in Trendrichtung, die Wellen 2 und 4 laufen als Korrekturwellen innerhalb einer Impulswelle gegensätzlich oder zumindest seitwärts (in den Mustern: A-B-C, W-X-Y, W-X-Y-X2-Z).
  • Eine Impulswelle läuft parallel in allen Zeiteinheiten ab und bildet darin so genannte Fraktale aus.
  • Je nachdem, ob man einen Chart in über- oder untergeordneten Zeiteinheiten betrachtet, befindet man sich in einem anderen Zyklus, davon gibt es gleich neun: Grand Supercycle, Supercycle, Cycle, Primary, Intermediate, Minor, Minute, Minuette und Subminuette. Das beginnt dann bei Jahrhunderten und läuft über Jahrzehnte, Jahre, Monate und Wochen bis hin in den Minuten-Chart.
  • Die Muster, die zum Beispiel im Wochen-Chart entstehen, tauchen so oder so ähnlich für gewöhnlich auch im Stunden- oder Minuten-Chart auf, darum nennt man sie Fraktale. Dies ist ein Wort, das ansonsten eher in der Mathematik und Physik seine Anwendung findet. Grob geht es dabei darum, dass das Ganze seinen Bestandteilen ähnelt oder in Summe aus verkleinerten Kopien seiner selbst besteht und diese Zustandsbeschreibung trifft es bei den EW auf den Punkt. Wenn man Fraktale in einem Chart ausmachen kann, erleichtert das die analytische Arbeit ungemein.
  • In einer Impulswelle darf der Tiefpunkt der Welle 2 den Beginn der Welle 1 nicht unterschreiten oder berühren.
  • In einer Impulswelle darf der Tiefpunkt der Welle 4 den End/Hochpunkt der Welle 1 nicht unterschreiten (auf die hier möglichen Ausnahmen/Sonderformen muss später bei den Dreiecks-Formationen eingegangen werden).
  • In einer Impulswelle darf die Welle 3 nicht die kürzeste der drei Impulswellen 1-3-5 sein, muss aber auch nicht die längste sein, dies dürfen auch die Wellen 1 oder 5 sein. Meistens ist es aber je nach Asset so, dass eher die 3 (oft bei Aktien) oder 5 (oft bei Rohstoffen und Krypto-Währungen/Tokens/Coins) am Ende die in ihrer Ausdehnung längsten Wellen sein werden.

Abseits fixer Regeln gilt es, ein paar grundsätzliche oder statistisch relevante Dinge zu beachten

  • In einer Impulswelle verlaufen die beiden Korrektur-Wellen (also die gegen die Haupttrendrichtung der Impulswelle laufenden Unterwellen 2 und 4 der Wellen 1 bis 5) alternierend.
  • Dies bedeutet, dass sie pauschal schon rein optisch unterschiedlich aussehen als die Wellen 1, 3 und 5.
  • Dies lässt sich im Regelfall auch in allen Unter-Wellen in dieser Form feststellen (siehe oben in Sachen Fraktale).
  • Mit alternierend ist gemeint, dass die eine der beiden korrektiven Wellen sich eher auf der Preisachse austobt und die andere mehr auf der Zeitachse also deutlich länger dauert aber flacher verläuft.
  • In einer Impulswelle verläuft die Welle 2 oftmals (nicht immer aber zumeist!) recht knackig und dynamisch also zeitlich schnell und preislich heftig (ca. 61,8 % oder auch etwa 76-78% Korrektur auf die vorherige Impuls-Welle (in diesem Fall also der Welle 1 von 5)).
  • Eine Welle 2 darf aber auch generell bis zu 99,99 % oder nur ca. 50 % oder noch weniger korrigieren. Recht häufig kommt es in ihr aber zu ca. 61,8 % oder auch etwa 76-78% Rücklauf auf die vorherige Impulsstrecke.
  • In einer Impulswelle verläuft die Welle 4 oftmals (nicht immer aber zumeist!) eher träge und unspektakulär also zeitlich langsam und preislich flach (ca. 23,6 oder 38,2-50 % Korrektur auf die vorherige Impuls-Welle (in diesem Fall also der Welle 3 von 5)).
  • Als Umkehrschluss gilt: verläuft die Welle 2 eher flach, besteht dadurch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf eine knackigere Welle 4, um die Alternation zu berücksichtigen. Oftmals vertut man sich hier aber auch mit den Wellengraden und die vermeintliche eher flache 2 entpuppt sich am Ende als Welle 4 eines tieferen Wellengrades, dem dann halt noch die Welle 5 dieses Wellengrades/Zyklus folgt, bevor es erst dann zur echten 2 kommt.
  • Eine komplette Impulswelle (also mit ihren Unterwellen 1 bis 5) erreicht mit all ihren fünf Wellen in ihrer Gesamtausdehnung statistisch wahrscheinlich oftmals einen Wert von ca. 262 % der Welle 1. Alles was sich in Summer (deutlich) weniger ausgedehnt hat, ist im Zweifel noch gar nicht fertig (oder gar keine Impulswelle, sondern zum Beispiel eine ZigZag-Korrektur, deren Grundstruktur aus den Wellen A-B-C besteht, die strukturbedingt auch eine Impulswelle sein könnte, weil sie exakt so aussehen kann wie deren Wellen 1-2-3, sich danach aber nicht impulsiv fortsetzt )
  • Sehr starke Wellen schaffen dabei in der Ausdehnung sogar nicht nur ca. 262% sondern auch etwa 362 oder gar 423% der Welle 1.
  • Eine Impulswelle 3 erreicht in ihrer Gesamtausdehnung häufig rund 161,8 % der Welle 1 (das kann aber auch mehr wie zum Beispiel ca. 200-262% oder weniger wie zum Beispiel 127-138% sein, je nachdem, wie viel Dynamik in dieser Welle insgesamt steckt).
  • Eine Impulswelle 5 erreicht in ihrer Gesamtausdehnung häufig rund mindestens 61,8-100 % der Welle 1.
  • Hat sich die Welle 3 deutlich kleiner als 161,8 % ausgedehnt, tendiert die Welle 5 oftmals sogar dazu, sich um deutlich stärker als nur 100 % auszudehnen, zum Beispiel um bis zu je ca. 127,2/138,2/161,8/200/261 % (siehe auch oben in Sachen Rohstoffe/Krypto-Währungen).

Manche Impulswellen nehmen auch eine Sonderform in Form eines Dreiecks an 

 

Das leading diagonal triangle - Ein Dreieck führt die Impulswelle an!

 

Bei einem LDT handelt es sich um eine Impulswelle 1, deren Struktur man in den Rahmen einer dreieckigen Verkeilung pressen kann. Tückisch an dieser Formation eines spitz zulaufenden Dreiecks ist der Umstand, dass diese Formation von klassischen Charttechnikern fehlinterpretiert wird, denn der Kurs läuft zwar nach Vollendung des 3ecks noch einmal in Gegenrichtung zurück doch unterschreitet/überschreitet (je nachdem ob es ein Bär-Keil oder Bull-Keil) deren Ausgangspunkt nicht, sondern nach einer klassischen Korrektur (als A-B-C oder Ähnliches) die Richtung, in die der Keil zeigt, wieder aufnimmt und stark als Impuls fortsetzt.

 

Im Kern ist ein LDT genauso aufgebaut, wie jede andere Impulswelle auch und zwar in einer 1-2-3-4-5-Struktur. Somit gibt es auch hier ein abwechselndes Erscheinen und Abspulen von Impuls-Wellen und korrektiven Wellen (5-3-5-3-5) also dem Wechsel von drei Trend-Phasen mit folgenden Korrektur-Phasen. Für das Erscheinungsbild gelten zunächst sämtliche bereits benannten Regeln für Impuls-Wellen doch in diesem Fall mit einer kleinen aber feinen Unterscheidung: In einem LDT ist es zwingend erforderlich und erlaubt, dass die Wellen 1+4 sich nicht nur überschneiden dürfen sondern müssen. LDTs treten wie eigentlich alle "echten" Dreiecke eher selten auf. Die Unterwelle 1 in einem LDT kann sich selber auch als LDT ausbilden, Welle 5 kann manchmal die eigentliche Dreiecks-Formation temporär nach oben oder unten verlassen, je nachdem, ob es ein gen Norden oder Süden ausgerichtetes LDT ist, oder die obere/untere Begrenzung (in der Regel sind das Linien, die man über die Hochs/Tiefs der Unterwellen 1+3 und 2+4 angelegt hat) gar nicht erreichen, sollte aber mindestens 50 % der Welle 4 schaffen, Welle 2 und 4 sollten die vorherigen Wellen mindestens 23,6 % korrigieren, LDTs treten in einer Welle 1 oder Welle A auf.

 

Ich kenne zwar keine statistischen Erhebungen, doch gefühlt tritt diese ohnehin schon eher seltene Formation eher zu Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung auf und nicht so oft bei neu entstehenden Abwärts-Impulsen, wie gesagt, ist das eine eher subjektive Einschätzung meinerseits, die nicht zwingend richtig sein muss.

Das expanding LDT - Die Dreiecks-Sonderform der Sonderform

 

Bei einem expanding LDT handelt es sich um eine Impulswelle 1, deren Struktur man in den Rahmen eines dreieckigen Aufspreizens pressen kann. Die "Spitztüte" zeigt also mit der Spitze nach links anstatt wie bei einem normalen LDT nach recht. Extrem tückisch an dieser Formation ist der Umstand, dass diese Formation in der klassischen Charttechnik dazu führen kann, sie so zu interpretieren, dass der Kurs einen vermeintlichen vertikalen Trendbruch erleidet und somit ein Verkaufs-Signal generiert. Vertikale Trendbrüche sind aber in dieser Form des Dreiecks absolut bedeutungslos, da sich der Kurs eher früher als später (und zwar dann mit ordentlich Kraft und Dynamik) wieder in die Richtung bewegen wird, die die erste Bewegung des Dreiecks hatte und somit den vermeintlichen "Trendbruch" bald darauf ad absurdum führt.

Im Kern ist auch ein expanding LDT genauso aufgebaut, wie jede andere Impulswelle auch und zwar in einer 1-2-3-4-5-Struktur, also auch hier ein abwechselndes Erscheinen und Abspulen von Impuls-Wellen und korrektiven Wellen (5-3-5-3-5) also dem Wechsel von drei Trend-Phasen mit folgenden Korrektur-Phasen. Für das Erscheinungsbild gelten zunächst sämtliche bereits benannten Regeln für Impuls-Wellen mit einer kleinen aber feinen Unterscheidung: In einem expanding LDT ist es wie in einem normalen LDT zwingend erforderlich und erlaubt, dass die Wellen 1+4 sich nicht nur überschneiden dürfen sondern müssen. Expanding LDTs treten wie eigentlich alle "echten" Dreiecke eher selten auf und damit sich überhaupt solch ein aufspreizendes Dreieck bilden kann, entstehen weitere Voraussetzungen aus der internen Logik und den generellen EW-Regeln heraus: 

  1. Welle 1 ist die kürzeste Impuls-Welle
  2. Welle 4 ist länger als Welle 2 und schneidet Welle 1
  3. Welle 3 ist nicht die kürzeste Welle
  4. Welle 5 ist die längste Welle
  5. Verbindet man jeweils die Endpunkte der Wellen 1-3 und die der Wellen 2-4 bekommt man zwei Linien, die ein nach oben oder nach unten gerichtetes und sich dabei aufspreizendes Dreieck ergeben, welches in die Richtung geneigt ist, in die sich der Trend fortan übergeordnet bewegen wird.

Das Expanding LDT taucht gefühlt nur alle Jubeljahre auf. Entsprechend stark sind in der Regel die daraus resultierenden Fortsetzungsbewegungen in den Wellen 3 und 5.

Das Dreieck mit dem alles endet - oder anfängt - Die Impulswelle 5 als ending diagonal triangle 

 

Das ending diagonal triangle - Die Dreiecks-Sonderform am Ende

 

Ein EDT ist die so ziemlich schrägste Variante einer Impulswelle, denn bei ihr müssen gleich mehrere Regelverstöße toleriert werden, wie bei den LDTs schon üblich darf und muss in diesem Fall die Welle 1 vom Rücklauf der Welle 4 überlappt werden, damit die notwendigen Strukturen entstehen können. Zudem laufen sowohl die eigentlichen Impulswellen 1, 3 und 5 des EDT als auch die beiden korrektiven Wellen 2 und 4 ohnehin allesamt in einer insgesamt nur dreiwelligen Struktur und somit nicht wie sonst üblich in einer fünfwelligen. Bei einem EDT handelt es sich (wie bei einem LDT in der Welle 1) um eine Impulswelle, deren Struktur man in den Rahmen einer dreieckigen Verkeilung pressen kann. Die EDT-Formation hat etliche Tücken und Besonderheiten und ist sehr spät als solche auszumachen. Sie tritt in Welle 5 und somit am Ende eines kompletten 1-2-3-4-5-Zyklus auf

 

Eine Standard-Impulswelle (auch die Sonderform LDT!) ist immer in einer 1,2,3,4,5-Struktur aufgebaut, also einem abwechselnden Erscheinen von Impuls-Wellen und korrektiven Wellen (5-3-5-3-5), bei der die drei Impulswellen in den Unterwellen ebenfalls eine 5-3-5-3-5-Struktur aufweisen. 

In einer Impulswelle als EDT hingegen (welche trotzdem auch in die Unterwellen 1,2,3,4,5 unterteilt ist!) ist die Struktur aber 3-3-3-3-3. Es handelt sich also bei allen fünf Wellen um korrektive Pattern! 

Wobei die Wellen 1, 3 und 5 zudem auch noch in ZigZag Form (einfach oder als double/triple ZigZag) ablaufen müssen (Unterstruktur dort = 5-3-5 was immerhin einer 60% Impulswelle entspricht). Was es mit einem ZigZag auf sich hat, wird eingehender im Korrektur-Bereich der EW besprochen. 

 

Zudem darf ein EDT auch in einer korrektiven ABC-Struktur als Welle C vorkommen (auch eher selten). 

 

Auch in einem EDT ist es wie bei allen EW-Dreiecken zwingend erforderlich und erlaubt, dass die Wellen 1+4 sich nicht nur überschneiden dürfen sondern müssen. EDTs treten wie eigentlich alle "echten" Dreiecke zumindest in den übergeordneten Wellengraden eher selten auf, in kleinen ZE intraday sind sie schon etwas häufiger anzutreffen. Was gilt es sonst noch zu beachten?

 

  • Diese Form der Bildung eines Dreiecks sind in der klassischen Charttechnik die so genannten Bull- bzw. Bär-Keile.
  • Ist ein EDT beendet, bricht der Kurs im Regelfall mit starker Kraft durch die Begrenzungslinie der Wellen 2 und 4 des EDT und startet damit eine preislich und zeitlich ausgedehnte Korrekturbewegung. EDTs sind häufig dann anzutreffen, wenn es in der Welle 3 zu sehr starken preislichen Ausdehnungen gekommen ist, die Bullen haben dann halt ihr Pulver bereits in der Impulswelle zuvor weitestgehend verschossen gehabt.
  • Alle fünf Wellen eines EDT haben eine dreiwellige Grundstruktur. Die Wellen 2 und 4 dürfen beliebige Korrektur-Strukturen haben.
  • Da es sich um eine Impulswelle handelt, ist die Welle 3 niemals die kürzeste Welle. Da es sich um ein Dreieck handelt, muss die Welle 4 die Welle 1 schneiden.
  • Welle 5 des EDT darf selber kein EDT sein und ist niemals die längste Welle und nicht länger als Welle 3.
  • Es kommt recht häufig vor, dass die Welle 5 in ihrer Ausdehnung die Linie überschreitet, mit der man die Hochs der Wellen 1+3 verbunden hat, oftmals fällt der Kurs aber dann bis zum Schlusskurs wieder an/unter diese Linie. Unter anderem dieses Verhalten macht ein EDT so tückisch und sorgt dann mal wieder für einen der berühmt-berüchtigten "Fehl-Ausbrüche".
  • Ein EDT läuft in den allermeisten Fällen konvergierend als sich zuspitzender Keil in Trendrichtung. Es besteht aber auch hier die Möglichkeit, dass sich ein divergierendes (aufspreizendes) Dreieck ausbildet. Zum Glück ist diese Form derart selten, dass sie hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt wird.
  • Auch in EDTs gelten die dreiecksbedingten Logiken:
  • Welle 1 ist oftmals die längste Welle
  • Welle 2 läuft oftmals schnell und tief zurück (nicht mehr als 61,8 %)
  • Welle 4 läuft oftmals eher flach
  • Welle 5 ist oftmals die kürzeste Welle

Insgesamt ist ein EDT ne fiese Nummer, zwar kann man relativ schnell erahnen, dass sich etwas in der Art anbahnt, doch eine echte Bestätigung dazu bekommt man halt erst bei bereits sehr weit fortgeschrittenen Mustern, zudem wird man im Verlauf eines EDT mehrfach auf falsche Fährten geführt und am Ende (Thema "Fehlausbruch") kann man dann nochmal final mit einem "BlowOff" schön veräppelt werden.

 

EDTs sind bei Impulswellen aus meiner Sicht die am häufigsten vorkommenden Dreiecke. Vor allem im Rohstoff-Sektor besteht eine gewissen Neigung dazu, diese auszubilden. Zumindest konnte ich das hier häufiger beobachten als anderswo.

 

  • Der Bereich mit der Beschreibung von EW-Korrekturmustern ist noch im Aufbau befindlich!

 

© 2023-2024 - Michael Borgmann - börsengelän.de

Bildnachweise: Charts - stock3.com / Comic-Grafiken-  www.bing.com (KI) / Sonstige Bilder: Michael Borgmann

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